Das spezialisierte Handwerk im Mittelalter (zum Beispiel Nahrungsherstellung, Textilgewinnung und Bauarbeiten) war im „frühen Mittelalter" wenig verbreitet, weil viele Haushalte ihre Güter selbst produzierten. Stattdessen übernahmen die Klöster die Herstellung von Handwerkserzeugnissen, falls es Bedarf gab.
Allerdings erlebte das Handwerk im Mittelalter eine Blüte durch die Entwicklung von Städten. Denn dadurch wurde der Bedarf nach immer spezielleren Gütern größer und Handwerker haben mehr Selbstbewusstsein bekommen. Deshalb zogen viele Handwerker in Städte. Dadurch erhofften sie sich mehr Erfolg.
Das Handwerk im Mittelalter unterschied sich teilweise zu heute. Aber ein paar Sachen sind bis heute gleich geblieben. Zuerst unterscheidet sich das Handwerk im Mittelalter zu heute dadurch, dass im Mittelalter Handwerker in Zünften organisiert waren. Dadurch konnten sie wirtschaftlich stärker sein und Interessen besser vertreten.
Allerdings gibt es einen wichtigen Punkt, der bis heute gleich geblieben ist. Denn ein Handwerker konnte im Mittelalter die Laufbahn „Lehrling, Geselle und Meister“ durchlaufen. Denn auch im Mittelalter hat der Geselle beim Meister gelernt.
Des Weiteren hatten im Mittelalter Frauen nur wenige Möglichkeiten, einen Handwerksberuf auszuüben. Denn sie durften nur Textilien herstellen und waren in speziellen Häusern organisiert.
Durch die Spezialisierungen der Handwerksarbeiten in den Städten haben sich Handwerksberufe herausgebildet. Deshalb zählen zu den Handwerkern im Mittelalter Färber, Baumeister, Steinmetz, Zimmermann, Müller, Drechsler, Schlosser und Waffenschmied.
Man fasst verschiedene Handwerkergruppen zusammen:
Obwohl das Mittelalter vorbei ist, haben sich die Handwerksarbeiten im Mittelalter nur wenig unterschieden. Denn sie stellten verschiedene Güter her und erbrachten Dienstleistungen.
Somit zählten zu den wichtigsten Gütern Bauteile, Nahrungsmittel, Lederwaren, Holzgüter, Waffen, Schmuck und Kleidung. Außerdem wurden die meisten Waren durch einen Auftrag produziert. Anders als heute, wo Produkte auf Vorrat in den Läden stehen, gab es im Mittelalter mehr Auftragsarbeiten. Je nachdem, welcher Bedarf an Produkten war, wurde individuell produziert.
Des Weiteren erlebten viele Dienstleistungen einen Hochpunkt, als mehr Handwerker in die Städte gezogen sind. Dazu zählen zum Beispiel Glasmacher, Papiermacher oder auch Schuhhersteller. Allerdings stieg auch der Bedarf nach spezielleren Dienstleistungen, wie zum Beispiel einem Barbier.
Zwar arbeiteten Handwerker im Mittelalter 10 bis 14 Stunden, trotzdem waren ihre Unterbringungen klein. Deshalb bewohnten sie mit ihrer Familie einen Raum.
Des Weiteren bewohnten die unverheirateten Gesellen und Lehrlinge die gleiche Wohnung, wie ihr Meister.
Außerdem wurde im gleichen Raum gewohnt und gearbeitet. Zwar wurde teilweise auch draußen gearbeitet, um mehr Platz zu haben, dennoch wurde der Großteil der Arbeit drinnen verrichtet.
Im späten Mittelalter kam es teilweise zu getrennten Orten zwischen dem Wohnhaus und dem Arbeitsbereich.
Ebenfalls waren Handwerker-Häuser im Mittelalter sehr klein und eng. Deshalb ist es erstaunlich, mit wie wenig Platz die Familien zur damaligen Zeit auskamen. Zwar haben wir keine Überreste mehr von den Handwerker-Häusern aus dem frühen Mittelalter, weil sie aus Holz gebaut wurden. Allerdings wissen wir, dass Handwerker später in Steinhäusern wohnten. Denn diese haben einen besseren Schutz gegen Feuer geboten. Weil im Mittelalter oft mit offenem Feuer hantiert wurde, gab es zahlreiche Brände, weshalb Steinhäuser für Handwerker praktischer waren.
Mit dem Aufkommen der Stadt entwickelten sich auch die Zünfte im Mittelalter. Denn sie waren ein Zusammenschluss von verschiedenen Handwerkern einer Gruppe, die das tägliche Arbeiten organisierte. Denn jeder Handwerker musste in seiner Handwerkerzunft sein, um seinen Beruf auszuüben.
Des Weiteren konnten die Handwerker auch mehr Gewicht haben, wenn es um neue Beschlüsse in der Stadt ging. Deshalb versprachen sich die Handwerker einen Vorteil durch den Zusammenschluss.
Außerdem gingen die Zünfte sogar so weit, dass sie die Preise und Qualitätsmerkmale bestimmten. Aus diesem Grund hat es sich auch schnell herumgesprochen, wenn ein einzelner Handwerker schlechte Qualität abgeliefert hat. Andererseits hat sich auch herumgesprochen, wenn die Qualität eines Produktes einer bestimmten Zunft sehr gut war. In diesem Sinne hat die gesamte Zunft davon profitiert und war gemeinsam stark.
Darüber hinaus wurde die Konkurrenz innerhalb des Handwerks eingeschränkt, weil die Löhne für ausgebildete Handwerker und Gesellen festgelegt wurden.
Genauso wie die Löhne wurde auch die Anzahl der Meister, Lehrlinge und Gesellen festgelegt. Aus diesem Grund wurde ein Überangebot an Waren verhindert, wodurch jeder einzelne Handwerker eine gute Stellung hatte.
Ebenfalls wurde sogar in der Nähe gewohnt und Feste wurden gemeinsam abgehalten.
Zusammenfassend organisierte die Zunft das Leben der Handwerker sehr stark und war dementsprechend fester Bestandteil des Handwerks im Mittelalter.
Eine Tradition, die bis heute weitergegeben wurde, ist die Wanderschaft. Zwar hat sie sich etwas verändert, allerdings ist die Wurzel im späten Mittelalter zu finden. Denn nach der Gesellenprüfung ging man für etwa 6 Jahre auf Wanderschaft, was Voraussetzung war, um den Meistertitel zu machen.
Dabei war es Ziel, dass die Wanderer neue Techniken erlernten, neue Orte besuchten und sich als Person entwickelten.
Zusammenfassend war die Wanderschaft ein zentraler Bestandteil des Handwerks im Mittelalter.
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